

Info
Der Lada Taiga, offizielle Bezeichnung bis 2013 Lada Niva oder auch Lada 2121 bzw. WAS-2121 genannt, ist ein vom russischen Autohersteller Lada produzierter Geländewagen. Modellbezeichnungen für andere Märkte waren auch Lada Sport (Island) und Lada Bushman (Australien). Der Wagen hat eine selbsttragende Karosserie, einen permanenten Allradantrieb, eine zuschaltbare Geländereduktion sowie eine zuschaltbare Differentialsperre.
Die Vorderräder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt, hinten ist eine Starrachse an fünf Lenkern eingebaut. Für den Export wird er aktuell lediglich mit einem 1,7 Liter-Ottomotor (83 PS) angeboten. Seit 2015 besitzt der Lada Taiga (Niva) in Deutschland die EURO6 Abgasnorm. Gebaut wird das Fahrzeug von AwtoWAS in der russischen Stadt Toljatti. Das Urmodell wird seit vier Jahrzehnten hergestellt und gilt als einfache, aber äußerst robuste Konstruktion.
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Fahrzeuggeschichte
Basis des Niva (VAZ 2121) war der gleichzeitig 1976 erschienene Shiguli / Lada 2106, dessen Motor bis in die 1990er Jahre auch im Niva eingebaut wurde. In der Sowjetunion gab es darüber hinaus auch Niva mit 1300er (Motortyp 21013) und 1500er Motor (Motortyp 2103).
Seit 1993 wird auch eine Version mit 500 mm längerem Radstand und zusätzlichen hinteren Seitentüren als VAZ 2131 produziert. Außer dem Pkw-Modell gibt es auch eine viertürige Kastenwagen-Version, die auch als Krankentransportwagen, Feuerwehrwagen, militärisches gepanzertes Fahrzeug und anderen Spezialversionen gebaut wird. Sie wird nicht in allen Exportmärkten angeboten.
Mitte bis Ende der 1990er Jahre war zusätzlich ein 1,9-Liter-Dieselmotor mit 69 PS von Peugeot erhältlich, der heute nicht mehr ab Werk eingebaut wird.
Facelift 1995[Einzige größere Überarbeitung des Niva (abgesehen von Detailänderungen gleichzeitig mit den Shiguli-Modellen) war das Facelift im Jahre
1995. Der Niva bekam ein neues Armaturenbrett, einen neuen Tacho, ein neues Lenkrad mit Pralltopf und ein geändertes Heck mit niedrigerer Ladekante und neuen Rückleuchten. Ebenfalls neu war der 1700er Motor (Typen 21213: Vergaser bzw. 21214: Einspritzer mit G-Kat).
1998 wurde ein neues Modell als Lada Niva 2123 vorgestellt, das den Niva langfristig ersetzen sollte. Aufgrund finanzieller Probleme wurde die Produktion 2002 eingestellt und das Modell wird seit 2002 vom 2001 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen GM-AvtoVAZ als Chevrolet Niva produziert. Dieser Wagen wird offiziell nicht in Westeuropa verkauft.
Seit 2006 besitzt der Lada Niva serienmäßig eine Servolenkung.
Facelift 2010
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Im Jahr 2009 kam es zu einer allgemeinen Modernisierung des nun über 30 Jahre alten Modells. Verändert wurde das Armaturenbrett, die vorderen Blinklichter und die technische Ausstattung.[1] Unter anderem wurden Änderungen an der Vorderrad- und Hinterradaufhängung durchgeführt und die Stoßdämpferabstimmung geändert. Zudem lassen sich die größeren Außenspiegel von innen justieren.[2] Des Weiteren wurde die Türverkleidung geändert.
In den meisten Ländern wird diese Modellversion seither als Lada 4x4 vertrieben. Für den italienischen Markt gibt es ihn parallel zum 4x4M dazu als Nutzfahrzeug unter der Bezeichnung Lada Job.
Während der Modellname Lada Taiga in Österreich bereits seit seiner Markteinführung in Gebrauch ist, wird diese Bezeichnung für den deutschen Markt erst seit Mai 2013 verwendet. Allerdings nur für Sondermodelle der Lada Automobile GmbH.[3] Die Namensänderung war erforderlich da der Niva nicht mehr den Anforderungen des Euro NCAP entsprach. Als Kleinstserienhersteller braucht die Lada Automobile GmbH (Lada Deutschland) diese Anforderungen nicht zu erfüllen, um das Modell in Europa weiterhin anzubieten.
Der Herstellercode wurde von XTA in WLX umgeändert.
Außerdem wird der Lada 4x4 ab 2013 mit ABS ausgeliefert[4] und erhält während der Lackierung eine KTL-Beschichtung.[5]
2015 wurde eine modifizierte Version des Lada 4x4/Taiga eingeführt. Sie trägt die Bezeichnung Lada 4x4 Urban und unterscheidet sich durch modifiziertes Innen- und Außendesign vom normalen Lada 4x4.
Ab 2016 erhielt der Lada 4x4/Taiga ein kleines Facelift, zu dem eine überarbeitete Mittelkonsole mit Becherhaltern, elektrische Fensterheber, eine zweite Steckdose und ein neues Hecklogo zählen. Des Weiteren wurden die Brems- und Kupplungsanlagen erneuert, neue Türen verbaut und zahlreiche Detailänderungen durchgeführt.
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Quelle: Wikipedia
Das sagen Lada Fahrer
"einfach ein echtes faires Fahrvergnügen ohne jedlichem Schnick Schnack ..."
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Robert
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"noch wirkliches Autofahren"
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Alex
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"und im Gelände verbläst er jeden modernen SUV"
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Nattl




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Fahren im Gelände
Fahren im Gelände Was man braucht Technisches Outdoor & Reisen
"Die wichtigsten Sicherheitseinrichtungen in ihrem Wagen sind Fahrer und Beifahrer". Eine durchaus nicht selbstverständliche Meinung im Zeitalter vieler netter elektronischer Helferlein.

Vor der Fahrt Los gehts Bergen
Selbstverständlich sollte auch sein, dass man nur mit einem technisch einwandfreien Wagen ins Gelände fährt. Auch sollten sie ein Mindestmaß an Zusatzausrüstung mitführen. Dazu gehören unbedingt ein vollständiger Verbandskasten, eine starke Taschenlampe mit frischen Batterien, Feuerlöscher, Wagenheber, Radkreuz und Verlängerungsrohr, Reserverad, Spaten oder mindestens Klappspaten, ein stabiles Abschleppseil, besser einen Bergegurt, und zwei große Schäkel.
Fahren abseits der Strasse
Einleitung
Auch wenn ein guter Geländewagen die meisten Schwierigkeiten fast von alleine meistert: Wunder sind nicht zu erwarten. Wer sich blindlings auf die Technik verlässt, der ist früher oder später völlig verlassen. Deshalb versuchen wir es hier mit einigen Tipps, die vielleicht nicht nur für Einsteiger hilfreich sein können.

Wir freuen uns über jeden Abenteuerlustigen, der sein Auto ausprobieren möchte. Ganz besonders unsere Wochenendtouren und die Grenzpatrouillie - Einsteigertour bieten ihnen viele Möglichkeiten und wir stehen ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Hier weiter lesen...
Ein paar Winkel sind wohl wichtig
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Der Kippwinkel
Eigentlich brauchen wir uns den nicht zu merken. Zum einen wird es meist lange vor Erreichen des Kippwinkels ungemütlich im Auto. Zum anderen aber gilt: Fahren sie nie längs zum Hang!
Die Böschungswinkel
Es sind derer zwei, vorne und hinten. Gemessen wird von der Vorderseite des Reifens zur unteren, äußeren Kante der Stoßstange. Je länger also der Vorbau oder der Überhang ihres Autos, umso flacher werden diese Winkel ausfallen. Sie entscheiden darüber, wie sie eine Böschung anfahren können. Je flacher die Böschungswinkel an ihrem Wagen ausfallen, desto öfter werden sie eine Böschung schräg fahren müssen. So vermeiden sie, dass sich bei der Auffahrt die Stoßstange in die Böschung bohrt oder sie bei der Abfahrt hinten aufsetzen.
Die Wasserdurchfahrtshöhe
ist zumeist in der Betriebsanleitung des Herstellers angegeben. Sicherlich kann fast jeder Geländewagen durch knietiefes Wasser fahren, ohne Schaden zu nehmen. Aber auch hier gilt: Fahren sie umsichtig und langsam, prüfen sie zuvor den Untergrund.
Die Steigfähigkeit
ist ein Winkel, den sie oft in Prospekten finden. In der Praxis aber scheint uns dieser theoretische Winkel kaum aussagekräftig. Entscheidend sind vielmehr die Beschaffenheit des Untergrundes, der Luftdruck der Reifen, die Motorkraft des Wagens und ganz besonders die Erfahrung des Fahrers. Übrigens sollte man den Gesetzen der Physik gehorchen, ganz besonders wenn es steil bergab geht.
Die Bodenfreiheit
ist der vielleicht wichtigste Winkel in dieser Aufstellung. Sie entscheidet, ob sie einen zerfurchten Weg befahren können, eine Kuppe überwinden werden oder ob sie vielleicht lieber vorher zur Schaufel greifen sollten.
Vor der Fahrt
Lernen sie ihr Fahrzeug kennen
Bevor sie sich ins Gelände wagen, sollten sie ihr Fahrzeug kennen. Geländewagen unterscheiden sich technisch in wesentlichen Punkten von herkömmlichen Pkw, aber auch untereinander. Deshalb sollten sie sich unbedingt vor ihrer Off-Road-Ausfahrt mit den Besonderheiten und vor allen Dingen mit der Technik ihres Fahrzeugs vertraut machen.
Schauen sie ruhig einmal unter ihren Wagen und prägen sie sich ein, wo die tiefsten Punkte sind. Wo liegen die empfindlichen "Organe", die sie nicht verletzen wollen.
Lesen sie die Betriebsanleitung ihres Wagens. Lesen sie sie sorgfältig, bevor sie den Asphalt verlassen. Hat der Wagen einen permanenten Allradantrieb, können sie den Allradantrieb während der Fahrt zuschalten, wo sind die wichtigen Schalter, wo befindet sich das Ersatzrad, der Wagenheber, die Sicherungen, die Ösen zur Anbringung des Bergegurtes? Tausend Fragen, die sie in der Betriebsanleitung beantwortet finden. Lernen Sie ihren Wagen kennen.
Überprüfen sie ihr Fahrzeug
Vor jeder Fahrt sollten sie ihr Fahrzeug sorgfältig überprüfen. Dazu zählt eine Kontrolle der Reifen auf sichtbare, mechanische Beschädigungen und die Prüfung des Reifendrucks (auch am Reserverad). Ein Blick unter das Fahrzeug zeigt uns etwaige Lecks oder mechanische Probleme. Neben dem Motorölstand gehört auch eine Überprüfung des Stands der Bremsflüssigkeit und der Servolenkung zu diesem "Ritual". Welches Öl, in welchen Mengen sie einfüllen müssen, steht ebenso in der Betriebsanleitung des Wagens. Hilfreich ist auch ein voller Behälter mit Scheibenwaschflüssigkeit. Der Tank ihres Wagens sollte mindestens halb voll sein. Sichern sie ihr Gepäck gegen Herumfliegen im Wagen.
Wählen Sie den richtigen Reifen
Reifen sind Freunde, gute Freunde und so wollen sie auch behandelt werden. Die Reifen bringen die Kraft des Motors auf den Boden. Die Verzahnung von Reifenprofil und Untergrund sorgt für den notwendigen Grip. Grobstollige Reifen für nasses Gelände, All-Terrain für die Reise, Winterreifen bei Schnee und Eis und Straßenreifen für den sommerlichen Alltag: Wer kann sich das leisten? So wird in den meisten Fällen bei der Reifenwahl ein Kompromiss notwendig werden zwischen Alltagstauglichkeit und Offroadanspruch. Ein wenig ausgleichen lässt sich das, wenn man im Gelände den Luftdruck reduziert. Der Reifen federt mehr ein und hat eine größere Aufstandsfläche. Dadurch sinkt das Fahrzeug nicht mehr so schnell ein; die Räder drehen nicht mehr so schnell durch und man erzielt eine bessere Selbstreinigung des Profils. Erreicht man wieder festen Untergrund oder gar Asphaltstrecken, so muss man die Reifen wieder auf den üblichen Luftdruck aufpumpen (zumeist nicht weniger als 2 Bar).
Was man mitnehmen sollte
Seien Sie vorbereitet. Früher oder später werden auch Sie mit ihrem Fahrzeug stecken bleiben oder eine Panne haben. Mit eigenen Bordmitteln und Werkzeugen sollten Sie in der Lage sein , sich aus einigen Situationen selbst zu befreien.
Ein hydraulischer Wagenheber und eine mindestens 2 cm dicke Holzplatte, ein Radkreuz oder ein auf die Radmuttern passender Schlüssel mit Verlängerung, ein Spaten oder eine Schaufel, kräftige Arbeitshandschuhe für jede Person im Wagen, ein (kinetischer) Bergegurt und zwei Schäkel sollten, ebenso wie Verbandskasten und Warndreieck, ihren festen Platz in jedem Geländewagen finden. Auch das Mitführen einer Plane oder einer alten Decke scheint sinnvoll, damit bei einer Panne oder Reparatur austretende Öle nicht ins Gelände fliesen. Sinnvoll erscheinen auch ein Feuerlöscher und die entsprechenden Anzahl von Signalwesten. Ein Beil und eine Handsäge, ein Seilzug mit Umlenkrolle, ein kurzer Baumgurt und eventuell Schneeketten können Ihre Bergeausrüstung vervollständigen.
Um einfache Reparaturen durchzuführen benötigen Sie einen Werkzeugkasten und Ersatzteile, darunter z. B. Sicherungen für die Bordelektrik, Glühbirnen für die Beleuchtung und auch zwei gelbe Glühbirnen, falls Sie doch einmal den Blinker am Baum gelassen haben. Packen Sie ebenfalls eine Taschenlampe mit frischen Batterien, ein Starthilfekabel, eine Fußpumpe oder einen Kompressor, einen Luftdruckmesser, Isolierband, eine Rolle Bindedraht, zwei, drei Spanngurte und für längere Reisen sicher auch einige Ersatzteile ein.
Bedenken Sie ebenfalls, wo Sie die Teile im Wagen unterbringen. Sichern Sie das Gepäck im Fahrzeug, da lose herumliegende Teile bei unvorhergesehenen Manövern eine Gefahr darstellen.
Fahren Sie nie alleine ins Gelände
Erfahrene Off-Roader gehen nie alleine auf Tour. Trotz bester Vorbereitung steckt in jeder Geländefahrt ein Rest von nicht kalkulierbarem Risiko. Was hilft ihnen der beste Bergegurt, wenn keiner da ist, der „ihren Karren wieder aus dem Dreck ziehen“ kann. Selbst ein kleines Abenteuer kann teuer werden. Zu ihrer eigenen Sicherheit fahren sie also besser mit mindestens zwei Fahrzeugen ins Gelände, niemals aber mit nur einem Fahrzeug und alleine. Selbst in unserer zivilisierten Welt geschieht es schnell, dass ihr Handy kein Funknetz findet und der nächste Bauernhof kilometerweit entfernt ist. Im schlimmsten Falle ist niemand da, der Hilfe für sie holen kann. Also: Nie alleine ins Gelände fahren! Und eins wollen wir noch hinzufügen, da sie ja doch irgendwann mal alleine ins Gelände fahren werden, es ergibt sich einfach so, das können sie uns glauben: Lernen sie ihre Position zu bestimmen und noch besser, hinterlassen sie vor dem Start eine Nachricht, wohin sie fahren und wann sie zurück sein wollen.
Los gehts
Fahrtipps fürs Gelände
Wenn sie mit anderen ins Gelände fahren, haben sie eine Chance, sich und ihr Fahrzeug zu testen - aber werden Sie nicht übermütig. Jedes Fahrzeug (und jeder Fahrer) hat seine Grenzen. Es ist besser, ein Manöver nicht zu fahren und einen anderen Weg zu suchen, als Schäden an sich selbst oder am Fahrzeug zu riskieren. Verschiedene Techniken helfen ihnen, die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und ihre Fahrt zu genießen.
"Ganz langsam ist oft noch zu schnell"
Dieser Spruch erklärt sich fast alleine. Allerdings kostete es uns eine ganze Reihe von Talern für neue Blattfedern, ausgeschlagene Buchsen, Birfields und viele andere teure Dinge, bis dieser Spruch auch im Bauch des Fahrers ankam.
Gerade im Gelände ist es wichtig, die Geschwindigkeit den Bodenverhältnissen anzupassen. Wer im Gelände zu schnell unterwegs ist, kann sich nicht auf die Bodenverhältnisse einstellen und auch keine Hindernisse erkennen. Vermeiden sie auf jeden Fall das Springen. Selbst die robusten Fahrwerke und die widerstandsfähige Technik eines Geländewagen ertragen solche Übungen selten ohne Schäden. Sie erlauben zwar das Fliegen, zumeist aber nicht das schadfreie Landen. Kontrollierte Geschwindigkeit kann zur Überwindung bestimmter Hindernisse (Schlammdurchfahrten, Sandflächen, Böschungen) notwendig sein. Wer dagegen die Bilder der Dakar imitieren will, kann sich nicht auf Bodenhindernisse einstellen und wird schnell Schiffbruch erleiden.
Deshalb zeichnen sich erfahrene Fahrer im Gelände durch Ruhe und Besonnenheit aus. Loser oder feuchter Untergrund werden wie Glatteis behandelt. Das Gaspedal wird sorgfältig eingesetzt, um ein unnötiges Durchdrehen der Reifen zu vermeiden. Genaues Lenken und der mäßige Einsatz der Bremsen zeichnen den erfahrenen Fahrer aus. Offroader sind keine Raser!
Stellen sie ihren Sitz so ein, dass sie gerade sitzen und einen bestmöglichen Blick auf die Strecke haben. Schnallen sie sich an. Halten Sie Ihre Daumen auf dem Lenkrad, nicht im Radkranz. Ein ausschlagendes Lenkrad hat schon mehr als einen Daumen gebrochen.
Schalten Sie vor der Fahrt ins Gelände den Allradantrieb ein
Schalten sie ihren Allradantrieb vor der Einfahrt ins Gelände ein. Wenn man sich erst festgefahren hat, kann es dafür zu spät sein. Vor Hindernissen, Steigungen oder Gefällen legt man zusätzlich die Geländeuntersetzung ein. Schalten Sie niemals am Hang. Bergauf geht die Zugkraft verloren; bergab fällt die Bremskraft des Motors aus und das Fahrzeug kann außer Kontrolle geraten. Also: Erst wählen, dann fahren.
Wählen sie für steile Böschungsauffahrten den ersten oder zweiten, bei Abfahrten immer den ersten Gang in der Untersetzung. Am Hang haben sie keine Chance mehr zu schalten.
Schweres Gelände immer erst zu Fuß erkunden
Prüfen sie Wasser, Schnee, Schlamm und hohes Gras auf versteckte Hindernisse wie Steine, Baumstümpfe, versteckte Gräben und Schlaglöcher.
Schwierige Geländeabschnitte sollten immer erst zu Fuß erkundet werden. Nur so entdeckt man unter Bodenbewuchs verborgene Hindernisse, erkennt den Streckenverlauf hinter einer Kuppe oder sieht, wie tief ein zu durchquerendes Gewässer tatsächlich ist. Damit vermeiden sie, dass sie unvermittelt in zu hohe Spurrillen fallen, auf Baumstümpfe oder andere verdeckte Hindernisse auffahren, können sich auf den Streckenverlauf hinter einer Kuppe vorbereiten und entscheiden, ob sie ein Gewässer durchfahren.
Seien Sie sicher, dass Sie die Abmessungen Ihres Fahrzeuges kennen, um unbeschädigt etwaige Engstellen zu passieren.
In engen Passagen sollte man versuchen, Hindernisse auf der Fahrerseite zu umfahren. So können sie den Abstand zu den Gegenständen besser kalkulieren. Trotzdem sollte man sich nicht permanent aus dem Fenster lehnen und die andere Seite des Fahrzeuges vergessen. Stellen sie ihre Spiegel so ein, dass sie sehen, wo ihr rechtes Hinterrad ist.
Halten sie die Augen nach alternativen Passagen offen. Fahren sie vorausschauend.
Nehmen Sie Hindernisse nie zwischen die Räder
Steine oder Baumstümpfe sollten sie möglichst umfahren oder mit den Rädern überfahren, zwischen den Rädern liegen die wesentlichen Teile ihres Wagens: Differentiale, Getriebe, Spurstangen usw.; alles, was richtig teuer ist und die Bodenfreiheit des Wagens einschränkt. Bei tiefen Spurrillen fahren sie versetzt, um zu vermeiden, dass ihr Fahrzeug aufsetzt. Wollen sie Baumstämme, Spurrillen oder kleine Gräben queren, versuchen sie diese diagonal zu meistern. Steine oder Baumstümpfe überfahren sie möglichst mit den Reifen.
Wasserdurchfahrten
Prüfen sie die Tiefe der zu durchquerenden Furt mit einem Stab. Eine kurze, langsame Fahrt durch kniehohes Wasser ist mit den meisten Geländewagen unbedenklich. Bei tieferen Durchfahrten müssen sie vermeiden, das Wasser in die Zündanlage und den Luftfilter gerät.
Überqueren sie Flüsse nur an Furten. Fahren sie langsam und konstant, hierbei bildet sich eine kleine Bugwelle vor der Stoßstange, die den Wasserstand vor dem Motor vermindert und Elektrik und Luftfilter schützt.
Flüsse mit Strömung sollten in einem Winkel überquert werden. Somit wird die Angriffsfläche auf das Fahrzeug verringert und ein Abtreiben vermieden. Tiefe Flüsse mit starker Strömung sollten sie meiden.
Nach jeder Wasserdurchfahrt mehrmals die Bremse betätigen, oder ein kurzes Stück mit halb getretenem Bremspedal fahren. Dadurch trocknen sie die Bremsanlage und erlangen wieder die volle Bremskraft.
Knifflige Geländepassagen
Bei kniffligen, unübersichtlichen Passagen sollten sie aussteigen und zuerst die beste Route zur Umfahrung des Hindernisses suchen. Wenn Augenmaß nicht mehr ausreicht, Hindernisse nicht eingesehen werden können oder wenn zentimetergenau rangiert werden muss, vermindert ein Einweiser das Risiko, mit dem Fahrzeug anzuecken, einzubrechen oder steckenzubleiben. Vereinbaren sie mit dem Einweiser vorher die wichtigsten Handzeichen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Bewahren sie einen kühlen Kopf: Sollte die Situation sie überfordern ist es besser, nach einer alternativen Route zu suchen.
Stufen, Gräben, Rinnen
Stufen oder Gräben schräg anfahren. Drei Reifen bewegen das Fahrzeug vorwärts, während der vierte Reifen das Hindernis überwindet.
Steine, Baumstümpfe & Hindernisse
Unübersichtliches Gelände zuerst zu Fuß erkunden und dann langsam durchfahren! Ganz langsam ist oft noch zu schnell! Steine oder Baumstümpfe mit den Reifen überfahren. Somit verhindern sie, dass der Wagen mit dem Differential oder der Ölwanne aufsetzt. Achten sie auf scharfe Kanten: Reifen sind Freunde...
Hänge immer in der Falllinie befahren
Fahren sie nie schräg zum Hang! Die Gefahr eines seitlichen Überschlags vermeiden sie nur, wenn sie Hänge, auch kurze Böschungen immer in der Falllinie befahren. Vermeiden sie das Bremsen am Hang und vergessen sie ihre Kupplung. Bei steilen Abfahrten gilt: Immer mit dem Motor bremsen! Abwärts fahren sie immer im ersten Gang der Untersetzung, kuppeln sie nie und treten sie die Fußbremse allerhöchstens in Intervallen. Vergessen sie das Kupplungspedal, ihr linker Fuß ist am Bodenblech festgeschweißt und im Standgas geht es langsam, aber stetig bergab. Üben sie das Fahren an Hängen an weniger steilen und kurzen Strecken. Nur Rinnen oder Kuppen sollten diagonal gemeistert werden, um ein Aufsitzen oder ein Einbohren der Stoßstange zu vermeiden.
Steile Auffahrten
Zuerst die Strecke zu Fuß erkunden. Prüfen sie, wie es hinter der Kuppe aussieht und ob von unten nicht erkennbare Stufen und Löcher versteckt sind. Prägen sie sich die Strecke gut ein, falls sie im Rückwärtsgang wieder hinunter müssen.
Hänge nur in direkter Falllinie befahren, also in der Linie, die ein Ball hinunter rollen würde. Niemals versuchen quer zum Hang oder in Kehren den Hang hochzukommen.
Mit gerade gestellten Rädern den Hang anpeilen. Jede Lenkkorrektur verringert den aufgebauten Schwung und Traktion.
Faustregel: Den Hang im 2. Gang mit Low Range befahren. Der 1. Gang wird zum Herabfahren benutzt. Niemals im Hang schalten, da durch das Treten der Kupplung die Zugkraft unterbrochen wird.
Wenn sich das Fahrzeug nicht mehr vorwärts bewegt, sofort vom Gas gehen, Bremse und Kupplung treten und stehenbleiben. Das Fahrzeug mit der Handbremse sichern.
Steilhänge rückwärts hinabfahren
Wenn ihr Fahrzeug im Hang steckenbleibt, müssen sie den Hang rückwärts (in der Falllinie) wieder hinunter und einen neuen Auffahrtversuch unternehmen. Dabei hilft folgender Trick: Treten sie Bremse und Kupplung und stellen sie den Motor ab. Jetzt legen sie als nächstes den Rückwärtsgang ein, nehmen den Fuß von der Kupplung und lösen die Bremse (durch die Motorbremse bleibt das Fahrzeug weiterhin stehen). Nun starten sie den Motor (mit dem Zündschlüssel) ohne die Kupplung zu treten. Eventuell leicht das Gaspedal betätigen um stabilisierende Gasstöße zu geben. Die Motorbremse garantiert ein kontrolliertes Zurückrollen im Rückwärtsgang.
Denken sie daran, dass sie beim Rückwärtsfahren nur begrenzte Sicht auf die Strecke haben. Fahren sie langsam nur im Standgas. Lassen sie die Räder gerade, vermeiden sie, die Räder einzuschlagen, das Fahrzeug könnte sich querstellen und überschlagen. Hilfreich kann auch ein Einweiser sein, der neben dem Fahrer zu Fuß den Hang hinunter geht und so mehr Übersicht hat. Bei Arbeiten mit Einweisern sollten sie das Wagenfenster geöffnet halten, um diese hören zu können.
Steilhänge vorwärts hinabfahren
Vor der Abfahrt sollten sie aus dem Fahrzeug aussteigen und über die Kuppe schauen und sich vergewissern, wie es dahinter weiter geht. Vor steilen Abfahrten richtet man die Reifen so aus, dass man geradeaus in Falllinie runter fahren kann.
Hang abwärts immer im ersten Gang Low Range und gerade in der Falllinie hinunter fahren. Die Motorbremswirkung kommt so am stärksten zur Geltung. Spüren sie, dass ihr Wagen hinten ausbrechen will, dann korrigieren sie mit einem leichten, kurzen Tritt auf das Gaspedal die Geschwindigkeit. Schon wird die Front wieder ein wenig schneller als das Heck und sie fahren wieder geradeaus.
Niemals auf der Bremse stehen bleiben. Ein Wagen mit blockierten Rädern wird unkontrollierbar. Automatikfahrer können, falls notwendig, ihren Wagen ein wenig durch leichtes Intervallbremsen verlangsamen.
Niemals die Kupplung treten oder in den Leerlauf schalten. Sollte der Motor abwürgen wollen, treten sie leicht das Gaspedal.
Sand und Schlamm, Schnee und Eis
Im tiefen Sand, moorigen oder morastigen Untergrund gilt zu allererst die Regel: Vorgehen und anschauen. Suchen sie sich eine möglichst ideale, gerade Linie, vermeiden sie Löcher oder Spurrillen. Dann entscheiden sie sich für einen nicht zu kleinen Gang und durchfahren das Hindernis mit gleichbleibendem Tempo. Gehen sie nicht vom Gas, kuppeln sie nicht und schalten sie nicht, denn all das unterbricht die Kraftübertragung zwischen Motor und Rädern. Der Untergrund würde gewinnen und sie stünden mitten drin. Helfend können sie bei weichen Untergründen auch den Reifendruck verringern. Die vergrößerte Lauffläche des Reifens garantiert eine bessere Traktion. Andererseits wird die Bodenfreiheit verringert und die Reifen können leichter beschädigt werden. Reifen nach Einsatz unter diesen Bedingungen wieder aufpumpen.
Bei Schnee und Eis, aber auch in schlammigem Untergrund gegebenenfalls Schneeketten montieren, um den Grip zu erhöhen.
In jedem Fall müssen sie ein gleichmäßiges Tempo beibehalten. Wählen sie keinen zu kleinen Gang, es besteht die Gefahr, dass die Reifen durchdrehen. Bei durchdrehenden Reifen vorsichtig weniger Gas geben, damit die Räder wieder greifen. Sollten sie die Traktion verlieren, das Lenkrad schnell nach rechts und links drehen, so finden die Reifen an ihren Kanten vielleicht wieder Halt.
Festgefahren? Was tun?
Es gibt ihn nicht, den Offroader, der sich nie fest fährt. Früher oder später bleibt jeder mit jedem Wagen stecken. Übrigens: Runter vom Gas, sobald sie keinen Vortrieb mehr haben! Durchdrehende Räder vertiefen nur das Loch, in dem sie hängengeblieben sind. Nun heißt es "in der Ruhe liegt die Kraft". Steigen sie aus und sondieren sie zu allererst die Lage. Wo ging es nicht mehr weiter? Hängen sie auf einer Kuppe, liegt der Wagen in der Mitte auf, stehen sie vor einer Stufe, schauen sie sich genau um. Sie haben jetzt alle Zeit der Welt und die Bergung ihres Fahrzeuges wird wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen.
Der erste Versuch
In Schlamm, Schnee, Morast und Sand versuchen sie zu allererst, einmal in der eigenen Spur zurück zu fahren. Vermeiden sie dabei aber durchdrehende Räder, denn damit graben sie nur noch tiefere Löcher. Haben sie Äste, alte Decken, Fußmatten, oder sogar Anfahrhilfen, sollten sie diese unter die Räder bringen. Kommen sie immer noch nicht frei, so können sie in ebenem Gelände versuchen, den Wagen aufzuschaukeln, also mit Kupplung, Vorwärtsgang und Rückwärtsgang Schwung zu holen, um nach hinten wieder in die alte Spur zu gelangen. Ihre Beifahrer und andere Helfer können dies auch gerne mit Schieben unterstützen.

Immer noch fest und jetzt?
Sie sind ja nicht alleine ins Gelände gefahren. Also soll sie doch jemand rausziehen. Dazu nehmen sie einen Bergegurt. Doch ACHTUNG! Ab jetzt gebrauchen sie Kraft, viel Kraft und erstaunlich wenig Kontrolle. Nachdenken kann schon zu spät sein. Vordenken, planen und dann handeln ist die Devise. Lassen sie sich Zeit. Schauen sie genau, wo ihr Fahrzeug festhängt. Steht es in einer Spurrille, liegt es in der Mitte auf? Eventuell kann der Einsatz von Spaten und Schaufel ja schon hilfreich sein. Sie haben nun einen von Gewicht und Masse passenden Wagen gefunden, der sie rausziehen wird. Bergegurt und Schäkel müssen ausreichend dimensioniert sein. Ein bis zu den Achsen im Schlamm versunkener Geländewagen braucht nicht weniger Kraft als das doppelte Eigengewicht, um wieder frei zu kommen. Hier hilft vielleicht ein kinetischer Gurt. Im Gegensatz zu einem starren Bergegurt oder einer Kette dehnt sich dieser "wie ein Gummiband". Somit wird das feststeckende Fahrzeug nicht mit einem Ruck vorwärts bewegt, sondern mit einem gleichmäßigeren Zug. Auf jeden Fall sollten sie folgende Regeln beachten:
Der Bergegurt darf keine Einschnitte, Risse oder Faserablösungen aufweisen.
 Den Bergegurt nur an dafür vorgesehene Abschleppösen der Fahrzeuge befestigen.
 Niemand darf sich zwischen den beiden Fahrzeugen aufhalten.
 Räumen sie den Weg für das Bergungsfahrzeug frei. 
Verwenden sie ausreichend dimensioniertes (Bruchlast beachten) Bergegerät.
Alleine und festgefahren
Der erste Versuch hat nichts gebracht? Nun kommt der Spaten oder die Schaufel zum Einsatz. Sie müssen versuchen, die Hindernisse zu beseitigen und so ihrem Fahrzeug wieder einen Weg bauen. Anfahrhilfen, Bodenmatten, Steine, Äste, im Notfall Kleidungsstücke können unter die Räder geschoben werden, um diesen einen gewissen Halt zu geben. Schneeketten sind ebenfalls sehr hilfreich, um sich aus schlammigem Untergrund zu befreien.
Sollten sie immer noch nicht freikommen, müssen Sie den Wagen mit einem Wagenheber aufbocken. Legen sie ein Unterlegbrett unter den Wagenheber, damit dieser nicht einsinkt. Nun können die Reifen mit Ästen usw. unterlegt werden, um die nötige Traktion zu schaffen, oder der Wagen kann seitlich versetzt werden und somit Schritt für Schritt aus dem Schlamm befreit werden.
Nach der Fahrt
Überprüfen sie Ihr Fahrzeug nach der Geländefahrt auf sichtbare Schäden, ganz speziell auch die Reifen (Innenseiten nicht vergessen) und Felgen. Kontrollieren sie die Flüssigkeitsstände und den Luftfilter. Wasser und Schlamm können die Bremsfähigkeit des Fahrzeuges vermindern. Wenn sie eine kurze Strecke mit halbgetretenem Bremspedal fahren, schaffen sie Abhilfe. Reinigen sie im eigenen Interesse Scheinwerfer, Scheiben und Nummernschilder.
Vermeiden sie die Verschmutzung von Asphaltfahrbahnen durch Schlamm in ihrem Reifenprofil. Durch Beschleunigen auf einem Stück Feldweg, reinigen sich die Profile von selbst. Die nachfolgenden Nutzer der Asphaltstraße werden es ihnen danken.


Nach ihrer Rückkehr sollten sie das Fahrzeug warten. Filter und Flüssigkeiten müssen unter Umständen gewechselt werden. Die Federung, das Getriebe, die Kardangelenke die Antriebswellen, Felgen und Bremsen können verdreckt sein. Diese Teile müssen unbedingt gereinigt und gewartet werden.
Offroader sind Naturfreunde
Off-Road-Profis fahren nur dort, wo es auch erlaubt ist. Wildes Querfeldein-Fahren über Wiesen, Felder und durch Wälder schadet der Natur. Es gibt viele Veranstaltungen und speziell ausgewiesene Gelände, wo wir unserem Hobby nachgehen und uns mit unseren 4x4 mal so richtig austoben können. Auch auf vielen unserer Touren fahren wir solche Ecken an und können ihnen vor Ort wichtige Tipps für sicheres und umweltbewusstes Off-Road-Fahren mit auf den Weg geben.


